Vogelbeobachtungen
Vogelbeobachtungen
Vogelbeobachtungen am Dümmer 2010 u. 2011
Einer oder mehrere der folgenden Gründe haben dazu geführt, dass wir den See Dümmer als interessantes Gebiet zur Vogelbeobachtung entdeckt haben:
1. der Dümmer ist nach dem Steinhuder Meer der zweitgrößte See Niedersachsens und man kann bekanntlich an einem See super gut Vögel beobachten,
2. der Dümmer ist von Hannover aus in ca. 1,5 Stunden zu erreichen (auch wenn die Strecke von LKWs stark befahren wird),
3. der Dümmer liegt im ca. 500 qkm großen Dümmer Naturpark,
4. am Dümmersee rasten zahlreiche Zugvögel,
5. und (das ist eher ein Unterpunkt von 4.) in der nahe liegenden Diepholzer Moorniederung können im Frühjahr und Herbst zig tausende Kraniche beobachtet werden, wenn sie dort zur Nachtruhe einfliegen.
Jedenfalls war es Mitte März 2010 erstmals soweit, dass wir mit unserem Wohnmobil zum Dümmer aufgebrochen sind (wenn ich es mir recht überlege, war glaube ich die Aussicht auf Kranichsichtungen der Grund für diesen Ausflug).
Vorab wurde natürlich im Internet recherchiert. Denn nicht nur die besten Plätze für Vogelbeobachtung müssen rausgesucht werden, sondern auch schöne Übernachtungsmöglichkeiten. In unserem Fall ein schöner Wohnmobilstellplatz und wenn der auch noch kostenlos ist, umso besser. Zum Glück gibt es am Dümmer einige Wohnmobilstellplätze und so hatten wir schnell eine ansehnliche Liste zusammengestellt. Da kann dann nur eine vor Ort-Besichtigung die Wahl des für uns besten Platzes entscheiden.
Schon auf dem Weg zwischen Wagenfeld und Lembruch konnten wir eine kleine Gruppe Kraniche (Grus grus) von der Landstraße aus sehen und dieses Foto machen:
Um es gleich vorab zu sagen, es war die einzige Kranichsichtung dieser Fahrt.
In Lembruch sind wir zum Parkplatz einer Surfschule gefahren, der als Stellplatz ausgewiesen war. Da wir noch Zeit hatten, wollten wir schon mal die Gegend erkunden. Also haben wir die Fahrräder abgeschnallt, das Fotoequipment zusammengepackt und schnell bereit für eine Umrundung des Sees.
Hier eine Übersichtskarte des Gebiets (die roten Sterne kennzeichnen Aussichtstürme):
In Hüde wurde unsere Tour jedoch schon wieder gestoppt, da sich dort ein Storchennest befindet, in dem 2 Weißstörche (Ciconia ciconia) malerisch die Sonne genossen.
In der westlichen Dümmerniederung trafen wir dann auf die ersten Graugänse (Anser anser).
Bei näherer Betrachtung einer entfernteren Gänsegruppe erkannten wir Blässgänse (Anser albifrons).
Am nächsten Morgen wurden wir von lautem Gänsegeschnatter geweckt. Immer wieder flogen mehr oder weniger große Gruppen über unser Auto hinweg. Das war doch schon mal ein gutes Zeichen. Wir sind dann auch gleich wieder mit den Fahrrädern los und konnten als erstes einige von uns „Punks“ genannte Gänsesäger (Mergus merganser) identifizieren.
Malerisch stand ein Graureiher (Ardea cinerea) auf einem Holzpfosten im Wasser.
Und immer wieder unterbrachen Graugänse unsere Fahrt, da wir versuchten diese im Flug zu fotografieren.
Immerhin ließ uns ein Mäusebussard (Buteo buteo) relativ nah an sich heran.
Von einem Beobachtungshaus aus, das sich im Norden am Randkanal befindet, hatten wir einen tollen Blick auf eine kleine Wasserfläche, auf der ein Zwergsäger Männchen (Mergellus albellus) im Prachtkleid hin und her schwamm.
Natürlich waren auch Weibchen da, aber die sind nicht so auffällig gefärbt.
In ziemlicher Entfernung konnten wir noch viele andere Wasservögel sehen, jedoch für uns zu weit weg für eine Identifizierung. So sind wir wieder zurück zum Dümmer gefahren und haben die Umrundung fortgesetzt. Und wieder fuhren wir an mehreren Graugänsen vorbei.
Auf den überschwemmten Wiesen erkannten wir Uferschnepfen (Limosa limosa), an die wir uns vorsichtig heranpirschten.
Es gelang uns auch ein schönes Foto von einer Bachstelze (Motacilla alba).
In der Abenddämmerung landeten große Gänseschwärme auf den überschwemmten Wiesen.
Fast genau 1 Jahr später waren wir wieder am Dümmer. Diesmal sind wir gleich zum Wohnmobilstellplatz am Olgahafen gefahren. Diesen Platz hatten wir im Jahr zuvor entdeckt. Unser erster Weg führte uns zum Beobachtungshaus am Randkanal. Beim Blick auf die Wasserfläche erkannten wir Löffelenten (Anas clypeata)
und Höckerschwäne (Cygnus olor).
Zu unserer Freude konnten wir am Vogelbeobachtungsturm an der Hunte Schwanzmeisen (Aegithalos caudatus) fotografieren.
In einer Gruppe Graugänse fiel uns eine Streifengans bzw. Indische Gans (Anser indicus) auf.
In einem Kanal am Südufer schwamm ein Bisam (Ondatra zibethicus).
Über dem Schilfgürtel patrouillierten Rohrweihen (Circus aeruginosus).
Im Rüschendorfer Moor waren wieder viele Uferschnepfen.
Dort sahen wir auch Schafstelzen (Motacilla flava),
Rohrammern (Emberiza schoeniclus),
und vieles mehr.
Neben dem Fahrradweg brütete eine Graugans
und etwas weiter entfernt ein Höckerschwan.
Ich hab dann mal irgendwann aufgeschrieben, welche Vögel wir sonst noch hier gesehen haben: Blässralle, Brandgans, Pfeifente, Kiebitz, Großer Brachvogel, Zilpzalp, Saatkrähe, Austernfischer, Fasan, Reiherente, Buntspecht, Silberreiher, Kormoran, Haubentaucher, Storch, Stockente, Knäkente, Ringeltaube, Buchfink, Kleiber, Star, Lachmöwe, …
Da wir gern die Kücken der Graugans und des Höckerschwans sehen wollten sind wir im Mai wiedergekommen. Leider saß der Höckerschwan immer noch auf seinem Gelege.
Dafür hatten die Graugänse schon Nachwuchs, der argwöhnisch bewacht wurde.
Die Rauchschwalben (Hirundo rustica) waren noch mit Nestbau beschäftigt.
Den Graureiher konnten wir dabei beobachten, wie er einen sehr großen Frosch gefangen und verspeist hat.
Die Blässrallen (Fulica atra) hatten schon farbenfrohen Nachwuchs.
Ende Oktober sind wir wieder an den Dümmer zurückgekehrt. Wir wollten nun endlich Kraniche sehen. Unser erster Weg führte uns zum Schäferhof, da man von dort mit dem Auto zwischen den Wiesen durchfahren darf und mit etwas Glück vom Auto aus fotografieren kann. Es waren sehr viele Grau- und Blässgänse auf den Wiesen.
Anschließend sind wir zum Vogelbeobachtungsturm im Diepholzer Moor gefahren und haben zusammen mit vielen Vogelfreunden auf den abendlichen Einflug der Kraniche gewartet.
Da wir gleich auf dem Parkplatz zu diesem Turm übernachtet haben, konnten wir am frühen Morgen den Abflug der Kranich ebenfalls beobachten.
Tagsüber haben sich die Vögel auf den abgeernteten Maisfeldern der Umgebung verteilt, was teilweise zu Verdruss bei den arbeiteten Landwirten geführt hat, die ob der teilweise chaotisch parkenden Vogelbeobachter nicht ungestört ihrer Tätigkeit nachgehen konnten.
Wir haben aber auch andere Vögel beobachten können.
Beispielsweise Silberreiher (Casmerodius albus),
Blässgänse,
unterschiedliche Enten,
und natürlich Graugänse.
Fazit:
Wir haben am Dümmer nicht nur tolle Plätze für die Vogelbeobachtung gefunden, sondern auch viele nette und interessante Menschen kennengelernt. Auch der Wohnmobilstellplatz am Olgahafen gefällt uns. Wir kommen gern wieder.